aus: Hellweger Anzeiger, Dienstag, 12. Februar 2002

von Alexandra Rüth

Bürger atmen tief durch: Ende mit Mief

Erfolgreicher Protest: "Westfood" und Gemeinde stellen Gestank ab

HOLZWICKEDE . Eine Sorge weniger für die Anwohner der Stehfen- und Schubertstraße: Der penetrante Gestank, der bis vor kurzem fast ständig in der Luft lag, ist weg. Die Fleischfirma “FVZ Westfood“ an der Natorper Straße und die Gemeindeverwaltung haben ihre Hausaufgaben gemacht.
Rückblick: Ende November 2001 schlugen die “Nordleute“ Alarm und beschwerten sich über üble Gerüche aus der Kanalisation, die vermutlich durch fetthaltiges Abwasser der Tiefkühlkost-Firma “FVZ Westfood“ entstanden. Die Bürger mit CDURatsherr Theo Jura an der Spitze kündigten Protest an.
Und allein die Warnung hat sich anscheinend gelohnt: “Wir sind dabei, unsere Pumpstation umzurüsten“, erklärt Fachbereichsleiter Jens Schmiedgen. Im Halb-Stunden-Takt solle künftig das Wasser abgepumpt und so verhindert werden, dass Gerüche entstehen. Auf der anderen Seite habe “FVZ Westfood“ einen zweiten Fettabscheider eingebaut. “Das reicht jetzt hoffentlich aus“, wäre Schmiedgen froh, wenn man damit genug getan hätte. Schließlich seien die Messungen am Pumpwerk nicht unerheblich gewesen. Auch die Fleischfabrik musste investieren.
Zumindest was dieses Übel angeht, sind die Bürger nun erst einmal zufrieden. “Vor 14 Tagen hat es das letzte Mal kräftig gestunken. Seitdem nicht mehr“, sagt Theo Jura, weiß gleichzeitig aber auch, dass der Schuh noch an anderer Stelle drückt. Wilde Müllkippen im Bahnhofsbereich sind den Anwohnern ein Dorn im Auge. “Das haben wir schon oft beanstandet, getan hat sich wenig.“

Ratten huschen über die Stehfenstraße

Damit allein konnte man noch leben, nicht aber mit Ratten, die im Bereich Stehfenstraße ab und an durch die Gegend huschen. "Einige haben Sorge, dass mal etwas passiert, wenn Kinder dort spielen", sagt Jura. Eine Lösung ist indes nicht in Sicht, auch wenn der Verwaltung das Problem längst bekannt ist. " Wir führen zwei Mal im Jahr eine Ratten-Bekämpfungsaktion in der Kanalisation durch", sagt Volker Risse vom Ordnungsamt. "Doch selbst damit werden wir die Sache nicht in den Griff bekommen."


[Anm. des Webmasters: vgl. " Übel an der Wurzel packen - Gestank im Norden: Anwohner machen der Verwaltung Beine " vom 4. Dezember 2001]