aus: Hellweger Anzeiger, Dienstag, 5. März 2002

von Carsten Fischer

"Platz 33 kein Schleudersitz"

CDU wählt Hüppe auf ungünstige Position für Bundestagswahl


Unna •
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe fürchtet um seinen erneuten Einzug ins Parlament, falls die CDU bei den Wahlen im September schlechter abschneidet als vor vier Jahren. Bei der Landesvertreterversammlung in Soest wurde Hüppe auf den für ihn enttäuschenden 33. Platz der Reserveliste gewählt. Günstige Listenpositionen sollen jenen Bundestagskandidaten einen Parlamentssitz sichern, die keine Aussicht auf einen direkten Sieg in ihrem Wahlkreis haben. Hüppe tritt im Südkreis an, wo bei der letzten Bundestagswahl Rolf Stöckel (SPD) gewann. Wir sprachen mit Hubert Hüppe über das Ergebnis.
 
• Herr Hüppe, ist der jetzige Listenplatz ein Schleudersitz aus dem Bundestag heraus?
Hüppe: Nein, Schleudersitz ist übertrieben. Es ist nicht der Platz, den ich erhofft habe, weil ich imBezirk Ruhrgebiet auf den siebten Platz gekommen bin. Wenn man das Wahlergebnis von 1998 zu Grunde legt, dann bin ich trotz Verkleinerung des Bundestages weiterhin drin. Damals kamen noch drei Kandidaten nach mir hinein. Ungünstig wäre es aber, wenn die CDU kaum dazu gewinnt oder die FDP ihr Ergebnis verbessert. Laut Emnid ist die FDP aber weit von 18 Prozent entfernt.

 • Wo sehen Sie die Gründe für Ihr ungünstiges Abschneiden?
Hüppe: In Fragen der Bio-Ethik habe ich dem Landesvorsitzenden Jürgen Rüttgers widersprochen. Aber ich gebe meine Meinung nicht für einen besseren Listenplatz auf.
 
• War es ein Fehler, ihren bisherigen Wahlkreis Lünen/Werne/Hamm an CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer abzugeben? Dort sind die CDU-Chancen besser als hier für Sie im Südkreis.
Hüppe: Sicher, der alte Wahlkreis war besser, aber auch dort haben wir kein Direktmandat erzielt.

Hubert Hüppe Hubert Hüppe (CDU): "Gebe meine Meinung nicht für günstigen Listenplatz auf."