aus: Hellweger Anzeiger, Freitag, 08. März 2002

von Inga Thulfaut

Kein Ende des Gestanks

Hirtenweg-Anwohner protestieren gegen erneute

Geruchsbelästigung durch die Fleischfirma "Westwood",

die sich aber gegen voreilige Vorwürfe verwahrt


Holzwickede • Zu früh gefreut: Schien der Gestank im Bereich der Fleischfirma "FVZ-Westfood" durch die Installation eines zweiten Fettabscheiders und die Umrüstung der Pumpstation zunächst beseitigt, melden jetzt erneut Anwohner Protest an.
"Es riecht unerträglich nach verbranntem Speck", beschwert sich Annegret Schulz vom Hirtenweg. Zwar kommen nach den Magnahmen zu Beginn des Jahres wie berichtet keine Gerüche mehr aus dem Kanal, so dass die Anwohner der Stehfen- und Schubertstraße wieder aufatmen könnten. Dafür trage der Wind jetzt aber Gerüche in die Friedrich-Ebert-Straße und den Hirtenweg. "Schon morgens um 7 Uhr geht es los. Dann können wir die Fenster nicht mehr öffnen und müssen teilweise die Wäsche neu waschen", leidet auch Tochter Sandra Schulz unter der Belästigung.
CDU-Ratsmitglied Winfried Hardung, als Anwohner der Friedrich-Ebert-Straße selbst betroffen, bestätigt: "Der Gestank nimmt in letzter Zeit zu." Beiderseitige Vermutung: "Der Lüftungsfilter scheint defekt zu sein."
Bereits am vergangenen Freitag mobilisierte Hardung den Bereiltschaftsdienst der Gemeinde. "Da es aber gerade regnete, waren die Gerüche kaum feststellbar."
Auch Familie Schulz lässt die Sache nicht auf sich beruhen: "Gestern baten wir eine Mitarbeiterin der Gemeinde zum Ortstermin. Die speiste uns mit der Bemerkung ab, es rieche doch lecker nach Essen", empört sich Annegret Schulz. Den Verdacht der Untätigkeit weist die Mitarbeiterin von sich: "Ich habe 'FVZ' um Prüfung gebeten."
Der Anruf ist angekommen: "Wir gehen der Sache nach", verspricht "FVZ"-Geschäftsführer Engelbert Lange. Den schwarzen Peter will er indes nicht ziehen: "Es ist fraglich, ob die Gerüche von unserer Firma oder etwa von Imbiss-Stuben stammen. Wir wehren uns dagegen, ständig der Sündenbock zu sein. Unsere modernen Anlagen entsprechen den Auflagen des Umweltamtes. Gelegentlicher Geruch ist zumutbar."
Das sieht Jens Schmiedgen von der Verwaltung anders: "Solche Störfalle miissen dringend behoben werden."