aus: Westfälische Rundschau, Samstag, 07. September 2002

Bundestags-Kandidaten standen Rede und Antwort
- einen Dialog gab´s kaum

Politisch interessierte Jugendliche besuchten gestern eine Podiumsdiskussion im Clara-Schumann-Gymnasium. Zum Dialog mit den fünf Bundestags-Kandidaten kam es dabei nur selten.


Holzwickede. (peg) (SeK) Fünf Bundestagskandidaten wollten gestern den Schülern des Clara-Schumann-Gymnasiums Rede und Antwort stehen. Zu einem wirklichen Dialog kam es dabei aber nur selten.

Eingeladen waren Hubert Hüppe (CDU), Detlef Knop (FDP), Friedrich Ostendorff (Grüne), Rolf Stöckel (SPD) und Torsten Wichert (PDS).

Eine Stunde verbrachten sie damit, sich selbst und ihre Ziele für die Bildungspolitik vorzustellen: "Wir haben einen Integrationsanspruch, wie Bayern ihn nicht hat", sagt Rolf Stöckel. "Zudem ist NRW das bevölkerungsreichste Bundesland", erklärt er die schlechte Platzierung bei der PISA-Studie. "Es wurden schon zu viel Experimente in Nordrhein-Westfalen gemacht", sagt Hubert Hüppe und fordert eine bessere materielle Ausrüstung der Schulen. Torsten Wichert hatte schlicht "die gleichen Ziele wie die SPD". Japan, bei der PISA-Studie unter den ersten Plätzen "hat ein System mit sehr hohem Druck auf die Schüler", kritisiert Friedrich Ostendorff. Detlef Knop wünscht sich einen individuelleren Unterricht schon für Grundschüler.

Erst danach, als weitere Themen angeschnitten wurden, kamen Schüler und Politiker langsam ins Gespräch. Ansonsten erinnerte die "Podiumsdiskussion" eher an das schlichte mündliche Vortragen von Parteiprogrammen.