aus: Hellweger Anzeiger, Freitag, 25. Oktober 2002
Von Alexandra Lehmann
Ausbau der Chaussee ist für dieses Jahr definitiv passé
Hoffnungsschimmer gewichen: Regierungsbezirke schöpfen ihre Quote
aus
HOLZWICKEDE • Die Möglichkeit, für den Gesamtausbau
der Chaussee (L821) in Vorleistung zu treten und so den arg gebeutelten Anwohnern
im Norden auf absehbare Zeit mehr Lebensqualität zu bescheren, ist endgültig
vom Tisch - zumindest für dieses Jahr. Der kleine Hoffnungsschimmer
hat sich als null und nichtig erwiesen.
Mit den Gegenstimmen der CDU und des Bürgerblocks votierte die Politik
im Frühjahr dafür, die Maßnahme vorzufinanzieren. Fünf
Jahre nach Abschluss der Arbeiten hätte man die reinen Investitionskosten
vom Land erstattet bekommen. Die Bezirksregierung Arnsberg bewilligte jedoch
drei andere Straßenbauprojekte von Kommunen in ihrem Geltungsbereich.
Holzwickede konnte lediglich darauf hoffen, dass andere Regierungsbezirke
in NRW ihre Quote nicht komplett ausnutzen.
Doch nun steht fest: “Es sind dermaßen geringe Mittel zurückgeflossen,
dass für die Vorfinanzierung der Chaussee definitiv in diesem Jahr kein
Geld übrig bleibt“, erklärt Christoph Söbbeler auf Anfrage.
Verwunderlich wäre dies kaum, meint der Pressesprecher der Bezirksregierung.
“Jeder versucht doch, die verfügbaren Fördermittel so weit es geht
auszuschöpfen.“
Gute Karten hätte Holzwickede, wenn man es im kommenden Jahr noch einmal
versuchen würde. Der Gesamtausbau der Chaussee steht dann auf der Liste
der Bezirksregierung ganz oben, wenn es dann überhaupt noch die Möglichkeit
der kommunalen Vorfinanzierung gibt. “Bis jetzt habe ich noch nichts gegenteiliges
gehört“, meint Christoph Söbbeler. Welche Sparzwänge allerdings
in Zusammenhang mit der aktuellen Finanzlage erforderlich seien, ließe
sich nicht absehen.
Veranschlagte Gelder liegen erst einmal auf Eis
Ganz unglücklich scheint die Holzwickeder Gemeindeverwaltung derweil
nicht darüber zu sein, dass in 2002 nichts aus dem Zuschlag wird. "Wir
kommen schon jetzt nicht mehr ohne Haushaltssicherung aus. Daraus machen wir
kein Geheimnis", erklärt Kämmerer Max Kohl. "In den nächsten
Klausurberatungen werde ich dies auch zu bedenken geben."
Gleichwohl: "Wenn wir die Vorfinanzierung bewilligt bekommen hätten,
hätten wir das sicherlich auch nochmals beraten", betont Max Kohl. Der
Gemeindeverwaltung ist es wichtig, die Situation zu verbessern: Im aktuellen
Haushalt wurden 390 000 Euro für erste Arbeiten veranschlagt. Für
den kommenden gab es eine Verpflichtungsermächtigung. Insgesamt hätte
der Ausbau 1,6 Millionen Euro gekostet.
Bildunterschrift unter dem Foto der Chaussee: "Für dieses Jahr
ist der Startschuss für den Gesamtausbau der Chaussee im Rahmen der
kommunalen Vorfinanzierung vom Tisch. Trotz intensiver Bemühungen der
Verwaltung müssen sich vom Schmutz geplagte Anwohner weiter in Geduld
üben."