aus: Hellweger Anzeiger, Donnerstag, 05. Dezember 2002

Von Bettina Szallies

Streit um Freiluftschneise

9,4 Hektar neue Gewerbefläche in Rausingen als Ersatz für alte "Caroline"


HOLZWICKEDE • Frischluftschneisen gegen Gewerbeflächen, grüne Lungen gegen Arbeitsplätze - mit solchen Geschützen wurde im jüngsten Planungsausschuss um ein 9,4 Hektar großes Gelände an der Vincenz-Wiederholt-Straße gestritten. Am Ende hatte die SPD die Nase vorn. Vergeblich wetterten CDU und FDP gegen neue Gewerbeflächen.
Dabei handelt es sich nicht um ein Mehr an Gewerbeflächen. Denn durch den Beschluss, die “Caroline“ in Wohn- und Mischgebiet umzuwandeln, brechen der Gemeinde eben jene 9,4 Hektar an Gebieten für Industrie und Gewerbe weg. “Jetzt benötigen wir diese Fläche jetzt nicht. Wenn aber wirklich einmal der passende Investor kommt, der woanders keinen Platz hat, dann sind wir bereit“, pflichtete Ausschussvorsitzender und BBL-Ratsherr Wilfried Brinkmann SPD-Mann Klaus Kämpgen bei. Der hielt eine flammendes Plädoyer für “eine selbstständige Gemeinde Holzwickede“, die stets genug Platz haben sollte, um Arbeitsplätze anzusiedeln.
SPD-Fraktionschef Bodo Fehser erinnerte, dass die SPD bei der Umwandlung der Schäferkamp-Fläche von Wohn- in landwirtschaftliche Fläche “über ihren Schatten gesprungen ist. Denn wir halten diese Entscheidung immer noch für falsch.“ Erich Brauckmann von der FDP ließ sich auf diesen Tausch nicht ein und votierte mit CDU und Grünen mit sechs zu acht Stimmen vergeblich dagegen.
Zuvor hatte der Planungsausschuss einstimmig für eine Umwandlung der Schäferkamp-Fläche gestimmt. Damit ist dort nur Landwirtschaft zugelassen.

Bildunterschrift unter einem Foto des Geländes: Der Schäferkamp wird wieder Landwirtschaftsraum.