aus: Hellweger Anzeiger, Donnerstag, 14. November 2002
von Bettina Szallies
Startklar für neue Zeiten
Schäferkamp bleibt frei
Aber: Mögliche neue Gewerbefläche in Rausingen irritiert Planungsausschuss
HOLZWICKEDE • Die Emschergemeinde ist startklar
für das Projekt “Neue Caroline“. Mit großer Mehrheit sprach sich
der Planungsausschuss für drei Punkte aus: für die “Neue Caroline“,
für eine Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes und für die Umwidmung
des Schäferkamps von Bauland in eine landwirtschaftliche Fläche.
Dagegen sorgt ein Vorschlag des Ausschussvorsitzenden Wilfried Brinkmann
(BBL) für Verwirrung unter den Ratspolitikern: Er will die 9,4 Hektar
Gewerbefläche der alten Caroline ins Gewerbegebiet Rausingen verschieben
und sie im Flächennutzungsplan festschreiben. Diese Idee wurde vertagt.
SPD gibt im Streit um Schäferkamp-Fläche nach
Für viel Wirbel hatte das Thema Schäferkamp in den letzten
Wochen gesorgt. Die SPD wollte den Flächennutzungsplan (FNP) nicht
ändern. Ihre Begründung: Wenn eine der nächsten Generationen
von Ratspolitikern die Fläche bebauen will, kann sie es, auch wenn der
FNP jetzt geändert wird (unser Bericht von Dienstag). Fraktionsvorsitzender
Bodo Fehser gab in der Ausschusssitzung nach: “Es ist wichtig, dass wir in
diesen Punkten einstimmig beschließen“, zeigten sich die Sozialdemokraten
kompromissbereit.
Dass die Sitzung dennoch nicht einmütig verlief, lag nicht nur an
der einen Enthaltung aus SPD-Reihen zum Schäferkamp. Die Junge Liste
blieb bei ihren Bedenken, als es um die Gestaltung des Bahnhofsumfeldes
und die vorangegangenen Diskussionen um Caroline ging. Unklar sei immer
noch, in welcher Größenordnung sich die Zahl der geplanten Wohneinheiten
bewege. Zwischen 90 und 190 seien da im Spiel, so die Bedenken der JL, die
sich nochmals ausdrücklich gegen eine Brücke aussprach. In diesem
Punkt gab‘s Rückendeckung von den Grünen und der FDP. “Nur weil
das Projekt Brückenschlag heißt, muss es keine Brücke geben“,
argumentierte der liberale Erich Brauckmann pragmatisch.
Brauckmann: "Wir haben genug Gewerbeflächen"
Zu schnell ging Brauckmann wie auch Teilen der CDU der Vorschlag, die
bisher im FNP vorhandenen 9,4 Hektar Gewerbeflächen der alten Caroline
an anderer Stelle als mögliche Gewerbefläche zu erhalten. Verwaltung
und Brinkmann schlugen vor, in Rausingen zusätzliche Flächen
vorzuhalten. “Wir haben dort genug Gewerbefläche, den Rest möchte
ich lieber als Frischluftschneise sehen“, reagierte Brauckmann ablehnend.
Der Rat gibt heute das endgültige Startzeichen zur Rahmenplanung Bahnhofsumgestaltung
und zur “Neuen Caroline“. Dann soll auch die Gewerbefläche erneut behandelt
werden.
Bildunterschrift unter einem Foto der "Stehfenstraße": Den
Startschuss für die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes hat die Politik
gegeben.