aus: Westfälische Rundschau, Donnerstag, 07. Februar 2002
R. Kersting: Nicht in lokalem Interesse
CDU lehnt einen Bahnhof "Flughafen" ab
Von Peter Gräber
Holzwickede. Gegen den Metrorapid von Düsseldorf nach Dortmund
sind die Christdemokraten ohnehin. Aber die Holzwickeder CDU lehnt auch
den Ausbau des Bahnhofes zum Flughafenbahnhof ab. Das betonte jetzt Fraktionschef
Rolf Kersting nach den Klausurberatungen der CDU.
Sollte der Metrorapid dennoch kommen, plädiert die CDU für eine
Trassenführung auf Dortmunder Gebiet. Auf Holzwickeder Gebiet
müssten die Einschnitte für die Umwelt so gering wie möglich
bleiben. "Verläufe der Trasse entlang von Autostrecken oder über
die Chaussee lehnen wir ab", betont Kersting. Die CDU ist aber auch
gegen "eine Anbindung an die A 44, den Anschluss am Oelpfad mit dem Anschluss
an den Bahnhof Holzwickede". Pikant: Genau für diese Trassenführung
hat sich Bürgermeister Rother mit Dortmunds OB Dr. Langemeyer beim
Land eingesetzt.
"Holzwickede ist kein Flughafenbahnhof und ebenfalls kein Zielbahnhof
für Flughafen-Shuttleverbindungen", erklärt dagegen CDU-Chef
Rolf Kersting. "Was haben wir für den Erhalt des alten Bahnhofes
gekämpft", erinnert Kersting. "Damals hat man uns gesagt: Ihr
seid zu klein für einen Bahnhof und nur ein Haltepunkt. Wenn der jetzt
zum Flughafenbahnhof aufgewertet werden soll, dient das nicht Holzwickeder
Interessen. Ein Zusatzschild am Bahnhof anbringen, ist eine Sache. Aber
die vom Flugbetrieb ausgehenden Belastungen jetzt auch noch mit Zentrum
,Bahnhof´ in den Ort hineinzuziehen, lehnen wir ab."
Carolinefläche: Mit der SPD einig
Auf einer Wellenlänge mit der SPD und Verwaltungsspitze liegt die CDU
dagegen bei der Entwicklung der Carolinefläche. Eine "Exklusivbebauung
entlang der Bahn" werde "ausgeschlossen sein", sozialer Wohnungsbau
abgelehnt. "Somit wird sich die Bebauung auf Bauherren mit mittlerem
Geldbeutel erstrecken." Zumal der Markt für Eigentumswohnungen
in der Region dicht sei. "Aufgelockerte Bebauung mit nahem Zugang zum
Bahnhof in Zentrumslage könnte Interessenten locken."
Allein durch den Grundstücksverkauf könne das Projekt abgewickelt
werden, glaubt die CDU und will dem Erwerb des Geländes zustimmen.
Ein Ankauf allein um die Arbeitsplätze zu sichern, käme für
die CDU aber nicht in Frage: "Das wäre eine nicht vertretbare Einzelsubvention
eines Unternehmens". Voraussetzung für den Erwerb des Geländes
ist für die CDU: Die Reinvestition der Kaufsumme wird vertraglich
fixiert.
Und die Bebauung wird maßvoll und
aufgelockert geplant mit einem hohen Grünanteil.