aus: Hellweger Anzeiger, Samstag, 03. August 2002

von Alexandra Lehmann

Jetzt doch: Lärmschutz vor A 44-Ausbau

Staatssekretär gibt Entwarnung

Baubeginn eventuell schon 2003

HOLZWICKEDE • Die Anwohner im Norden entlang der A 44/ B 1 haben endlich Grund zum Jubeln: Noch vor dem sechsspurigen Ausbau der Autobahn sollen nun doch Lärmschutzmaßnahmen realisiert werden. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen sieht vor, die Planungen so zügig fertig zu stellen, dass schon im nächsten Jahr, "spätestens 2004, mit dem Bau begonnen werden kann.
Der Landesbetrieb Straßenbau (Niederlassung Hagen) muss seine Überlegungen offensichtlich überdacht haben. Im Mai dieses Jahres hatte der stellvertretende Leiter der Behörde, Jürgen Farwick, sich in unserer Zeitung noch dahingehend geäußert, es würde keinen Sinn machen, Lärmschutzmaßnahmen und Autobahnausbau isoliert voneinander durchzuführen.
Betroffene und CDU, die ihre Bürgerversammlung im Mai zum Anlass genommen hatte, über den Dauerbrenner Lärm zu diskutieren, ärgerten sich beinahe schwarz. Der Gedanke lag nahe, dass Bürgerinitiative und Resolution des Rates erfolglos waren und man noch für viele Jahre vertröstet wird.
Doch das ist nicht so, wie die heimische FDP nun durch ihren Bundestagsabgeordneten Jörg van Essen erfahren hat. Dieser hakte auf Bitte von FDP-Fraktionschef Erich Brauckmann nach unserer Berichterstattung erneut beim Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen nach.
Dort stieß die Nachricht, die Lärmschutzmaßnahmen nur in Verbindung mit dem Autobahnausbau durchzuführen auf Unverständnis. "Wie mir das Land NRW mitgeteilt hat, werden derzeit die planerischen Arbeiten mit Nachdruck vorangetrieben, um die Lärmschutzmaßnahmen unabhängig vom sechsstreifigen Ausbau der A 44/ B 1 realisieren zu können. Vor diesem Hintergrund ist [...] die Meldung, wonach diese Maßnahmen in diesem Jahrzehnt nicht mehr realisiert werden können, unverständlich und in keiner Weise begründbar", spricht der parlamentarische Staatssekretär Achim Großmann klare Worte.
Der mit dem Bundesministerium abgestimmte Zeitplan sehe einen Baubeginn in 2003 bzw. 2004 vor. Großmann versicherte nochmals, dass er den weiteren Fortgang der Maßnahme im Auge behalten und auf eine zügige Umsetzung achten werde.